Eine besondere Maßnahme zum Schutz der Arten und Biotope des Mainzer Sandes führten die Aktiven des Arbeitskreises Umwelt Mombach im Mombacher Oberfeld durch.
Damit sich die typischen Arten, wie Karthäuser-Nelke, Sandstrohblume u.v.a.m auch an Stellen wieder ansiedeln können in denen sie aktuell nicht wachsen helfen die Naturschützer:innen den Pflanzen auch größere Distanzen zu überwinden. Dazu nutzen sie Schnittgut das beim Mähen von Wiesen anfällt, auf denen die gewünschten Pflanzen vorkommen. Das Schnittgut und die darin enthaltenen Samen werden in sogenannte Big Packs, übergroße Plastiksäcke aus dem Baugewerbe, gepackt und zur Zielfläche transportiert.
Ziel der mit Schnittgut und Samen gefüllten Big Packs waren vom Arbeitskreis mit Hilfe der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz neu erworbene Grundstücke. Die Stiftung hatte im vergangenen Jahr den Ankauf von fünf Grundstücken in Mombacher Oberfeld, einen Teil des europaweit einzigartigen Mainzer Sandes unterstützt. Die Stiftung wurde dabei aus Mittel der Glücksspirale unterstützt.
Bei der Aktion konnten die Naturschützer:innen zwei der fünf geförderten Grundstücke auf diese Weise impfen. Die Flächen wurden im Laufe der letzten Monate vorbereitet indem sie gesäubert und gebietsfremde Arten wie der Essigbaum entfernt wurden.
Der Arbeitskreis betreut die von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz finanzierten Flächen dauerhaft. Er sorgt durch jährliche Mahd und Maßnahmen zur Reduzierung invasiver und gebietsfremder Arten für ihren Erhalt.
„Wir danken der Stiftung Natur und Umwelt für Ihre Unterstützung beim Kauf der Flächen. Wir freuen uns, dass wir so ein weiteres Stück der großartigen und schützenswerten Mombacher Natur erhalten können“, sagt Jürgen Weidmann, Vorsitzender des Arbeitskreises. „Wir freuen uns, wenn private Eigentümer uns weitere Flächen zum Ankauf oder zur Pflege zur Verfügung stellen. So können wir die Ausbreitung der seltenen und teilweise bedrohten Arten fördern“ ergänzt Gisela Zahn. „
Das Mombacher Oberfeld ist Teil des europaweit einzigartigen Naturschutzgebietes „Mainzer Sand“. Als FFH- und EU-Vogelschutzgebiet bietet der Mainzer Sand Lebensraum für viele, teilweise sehr seltene, Tiere und Pflanzen.
Nach der Aufgabe der Landwirtschaft in den 1960 und 1970iger Jahren verwilderten viele der alten Obstanlagen im Mombacher Oberfeld oder wurden anders genutzt. Seit 1990 pflegt der Arbeitskreis Umwelt Mombach viele Grundstücke. Die Naturschützer:innen verhindern die Verbuschung der Flächen, pflanzen neue Obstbäume und sorgen für den Erhalt der für den Mainzer Sand typischen Pflanzenarten, wie der Karthäuser-Nelke, der Sandstroh-Blume sowie mehrerer Orchideen-Arten.