Mit einem Fledermausquartier und einer Reihe von weiteren Naturschutzmaßnahmen konnten wir das Mombacher Unterfeld um ein neues Highlight bereichern. Zusammen mit unseren Partnern haben wir dort einen Ort für Fledermäuse, seltene Vögel und Pflanzen geschaffen.
In und um die Pumpstation im Unterfeld waren wir mit Hilfe der Stadt Mainz, des Wirtschaftsbetriebs der Stadt Mainz und der Sylvia und Hubert Schneider Gedenkstiftung für Natur- und Tierschutz über drei Jahre lang aktiv um eine neue Naturoase zu schaffen.
In der Pumpstation, die von den Mombachern auch „Wassermaschine“ genannt wird ist mit Hilfe des Wirtschaftsbetriebes der Stadt Mainz ein Fledermauskeller entstanden. Hier sollen die fliegenden Säugetiere einen sicheren Unterschlupf für den Winter und bei Bedarf auch ein Sommerquartier finden.
Unter der Dachtraufe des Gebäudes im Mombacher Unterfeld finden sich Nisthilfen für Mauersegler, Mehlschwalben, Sperlinge und Sommerquartiere für Fledermäuse. Mauersegler, Mehlschwalben und Sperling sind Kulturfolger und brüten gerne an den Häusern der Menschen. Aufgrund von vielfältigen Sanierungs- und Energiesparmaßnahmen an Wohn- und anderen Gebäuden gehen immer mehr Brutmöglichkeiten für diese Arten verloren. Diesem Nistplatzmangel begegnen wir mit verschiedenen Maßnahmen in unserem Stadtteil u.a. hier am Gebäude der Pumpstation.
Die Ausgleichsfläche der Stadt Mainz gleich vor der „Wassermaschine“ konnten unsere Helfer:innen von Müll und einer Alles überwuchernden Brombeer-Hecke befreien und Pflanzen wie Schlüssel- und Flockenblumen bis hin zu seltenen Orchideen ansiedeln.
Mit einem Insektenhotel auf der Ausgleichsfläche schaffen wir Lebensraum für die wildlebenden Bienen. Wildbienen sind wichtige Bestäuber und oft spezialisiert auf einzelne Pflanzenarten, die sich ohne die jeweilige Bienenart nicht fortpflanzen können.
Ein Infopunkt gibt Auskunft über unser Projekt, die frühere Funktion der Wassermaschine und das Storchenprojekt im umgebenden Mombacher und Budenheimer Unterfeld.
Die Herrichtung und dauerhafte Pflege der Ausgleichsfläche wurde vom Umweltamt der Stadt Mainz finanziert, Infopunkt, Insektenhotel und Nisthilfen an der Fassade wurden durch die Sylvia und Hubert Schneider Gedenkstiftung für Natur- und Tierschutz gefördert. Der Wirtschaftsbetrieb der Stadt Mainz hat zum Projekt eine neue Türe mit Fledermaus-Einflug beigesteuert und stellt uns und den Fledermäusen den Keller der Pumpstation kostenlos zu Verfügung.
Am 13.05.05 wurde das fertiggestellte Projekt in einer kleinen Feierstunde den Projektpartnern und Helfern vorgestellt und von der Umweltministerin des Landes Rheinland-Pfalz, Katrin Eder, Oberbürgermeister Nino Haase Umweltdezernentin Janina Steinkrüger offiziell eingeweiht.
Für die Zukunft planen wir Maßnahmen die die Fledermäuse zum neuen Quartier führen, sowie die dauerhafte Pflege des Quartiers sowie der Fläche und des Insektenhotels.