Geschichte

Geschichte des AK Umwelt Mombach e. V.

Am 23.07.1993 fanden sich dreizehn an Natur und Umweltschutz interessierte Mombacher im Caritas-Zentrum St. Rochus zusammen und gründeten den Arbeitskreis Umwelt Mombach e. V.

Wiedehopf in einem Baum – Bild Heribert Blankenheim

Ihr erklärtes Ziel war es, die Natur und Umwelt direkt in ihrer unmittelbaren Umgebung zu schützen. Die Gruppe meist jüngerer Mombacher hatte sich bereits zuvor gemeinsam im Umweltschutz engagiert und so konnte der Verein sofort seine Arbeit aufnehmen.

Die ersten Aktivitäten galten dem schonenden Umgang mit Ressourcen – insbesondere im eigenen Haushalt. Die Themen reichten von der Einsparung von Verpackungsmaterial über die richtige Mülltrennung bis zum selbst hergestellten Fensterputzspray.

Pflegemaßnahmen im Mombacher Oberfeld mit viel Schnee

Gleichzeitig hat sich der noch junge Verein dem Schutz der Biotope in und um Mombach verschrieben. Im Vordergrund standen der europaweit einzigartige Mainzer Sand und das damals noch gänzlich ungeschützte Mombacher Oberfeld, welches mittlerweile Teil des Naturschutzgebiets Mainzer Sand geworden ist. Dort startete der Verein erste Initiativen zum langfristigen Erhalt und zur Verjüngung der hochstämmigen Obstbäume. Er setzte sich gegen die stetig zunehmende Vermüllung des Gebiets und gegen die wilde Landnahme und Zersiedlung ein.

Dreckwegtag im Mombacher Oberfeld

Bald spielte auch die Verbesserung der Luftqualität eine immer größer werdende Rolle. Damals war Mombach durch die Schadstoff- und Geruchsemissionen großer Industriebetriebe stark belastet. Deshalb engagierte sich der Verein an der Seite der Mombacher Bürger u. a. gegen den Bau einer Müllverbrennungsanlage auf der Ingelheimer Aue.

Infostand beim Einkaufszentrum – Bild: Jürgen Weidmann

Parallel dazu baute der Verein das Engagement im Naturschutz aus. Die vom Arbeitskreis erklärte Patenschaft für das Mombacher Oberfeld wurde von der Stadt Mainz im November 1993 offiziell bestätigt.

Pflege im Mombacher Oberfeld – Bild: Jürgen Weidmann

Im Mainzer Sand engagierte sich der Verein zunächst für den Schutz der wertvollsten Dünen, die zu diesem Zeitpunkt langsam aber sicher zu bewalden drohten. Durch Mithilfe der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft (RNG) und zahlreicher anderer Partner konnte der Verein im Laufe der Zeit an vielen Stellen des Naturschutzgebiets wichtige Verbesserungen erzielen.

Pflege mit Schulklasse im Mainzer Sand

Darüber hinaus machten Botaniker des Vereins auf besondere Biotope im Gonsbachtal und am Fluchtdamm im Laubenheimer Ried aufmerksam. Auch dort begann der Arbeitskreis mit Pflegemaßnahmen. Durch die Unterstützung der RNG konnten die Arbeiten in diesen Biotopen bald auch zusammen mit Mainzer Schülerinnen und Schülern sowie mit weiteren Partnern vorangetrieben werden.

2004 kam ein weiteres Naturschutzprojekt hinzu. Der Verein pachtete die erste Wiese im Mombacher Unterfeld. Das Storchenprojekt entwickelte sich zu einem der Arbeitsschwerpunkte.

Pflege unserer ersten Wiese am Rheinufer – Bild: Jürgen Weidmann

2010 begann der Arbeitskreis mit seinem Engagement im Bündnis „Nix in den Mainzer Sand setzen“, das sich für einen naturverträglichen Umbau der A643 einsetzt. Zusammen mit weit über 20 anderen Gruppen, Parteien, Verbänden und Vereinen soll verhindert werden, dass der europaweit einzigartige Mainzer Sand durch einen überdimensionierten Ausbau der A643 zerstört wird.

Teilnahme am Agendatag – Bild: Gerald Fuest

2013 konnte der Verein nach mehrjähriger Vorarbeit und mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz, auf den Storchenwiesen vier Amphibienteiche fertigstellen. Sie bieten seither Libellen, Fröschen und sogar dem seltenen Kammmolch eine Heimat.

Einer unserer Teiche – Bild: Jürgen Weidmann

In 2016 schaffte der Arbeitskreis für eine weitere Artengruppe bessere Überlebensmöglichkeiten. In Zusammenarbeit mit der „Sylvia und Huber Schneider Gedenkstiftung für Natur- und Tierschutz“ bietet er seitdem Fledermäusen Schlaf- und Nistkästen an.

Übergabe der Fledermaus-Nisthilfen durch die Stiftung – Bild: Doris Schlitz-Salvado

2017 konnte der Arbeitskreis zusammen mit der Stadt Mainz eine Nisthilfe für Störche auf einer der Wiesen aufstellen.

Heute betreut der Arbeitskreis im Mombacher Unterfeld ca. 11 Hektar Wiesen und andere Biotope. Viele davon wurden gepachtet, einige sogar mit Hilfe der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und der Stiftung Frankfurter Flughafen für die Region erworben. Hierbei wird der Verein seit Jahren von vielen Grundstückseigentümern, der Stadt Mainz und den Partnern von NABU und der GNOR unterstützt.

Teilnehmer des Weltjugendtages helfen bei der Bekämpfung der Goldrute auf den Storchenwiesen – Bild Jürgen Weidmann

Die begonnene vielfältige Zusammenarbeit zum Wohle von Mensch und Natur ist ein bestimmendes Element der Tätigkeit des Vereins und die Grundlage für alle zukünftigen Projekte.

Störche am Kreuzerhof – Bild: Jürgen Weidmann

Der Arbeitskreis ist aktives Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Mainzer Naturschutzverbände (ARGE) und gehört zu den Gründungsmitgliedern und Initiatoren des 2004 gegründeten Arbeitskreises Rheinauenstorch.