Jahresbericht Storchenwiesen 2022

Waren die Flächen in der Mombacher und Budenheimer Rheinaue vor Jahrzehnten für ihre Vielfalt an Gemüse und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen bekannt, so stehen sie mittlerweile für wachsende ökologische Vielfalt.
 

Schlüsselblume auf den Storchenwiesen.

Neben den Störchen, die dort einen Brutplatz gefunden haben, finden auch Molche und Frösche, Libellen, Nachtfalter, Wildbienen, seltene Obstbaumarten, Schwarzpappeln, Schlüsselblumen und Orchideen dort eine geschützte Heimat.
 

Seltene Bienen-Ragwurz auf einem Grundstück, das von uns gepflegt wird.

Um diese Lebensräume zu erweitern und zu erhalten, hat der Arbeitskreis Umwelt Mombach auch im Jahr 2022 wieder eine große Zahl von Anstrengungen unternommen.
 
Auf den mit Hilfe der „Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz“ und vieler Spender in 2021 erworbenen Flächen konnten wir zwei Obstbäume pflanzen. Die Sorten der Sommerbirne “Frühe von Trevoux” und ein Weißapfel sind an das Gebiet angepasst und für unsere Region typisch. Auf anderen Storchenwiesen konnten wir einen weiteren Obstbaum und vier der seltenen gewordenen Schwarzpappeln pflanzen. Die jungen Schwarzpappeln helfen, die in unserem Gebiet zum Glück noch vorhandene Population dieser Baumart zu stärken und dauerhaft zu erhalten. Die Bäume wurden aus Mitteln der „Sylvia und Hubert Schneider Gedenkstiftung für Natur- und Tierschutz“ erworben.
 

Baumpflanzung auf den Storchenwiesen im Frühjahr 2022.

Damit die Obstbäume und Schwarzpappeln sowie die von uns angelegten Hecken trotz immer trockener werdender Sommer gedeihen, haben wir sie den ganzen Sommer hindurch mit Wasser versorgt. Geholfen haben uns dabei Baumbewässerungssäcke, die wir regelmäßige gefüllt haben und die das Wasser nach und nach abgegeben.
 
In vielen Aktionen haben wir die Storchenwiesen gemäht und das Heu entfernt, damit die Wiesen nach und nach ausmagern und somit mehr Arten einen Lebensraum bieten. Auch die Hecken haben wir jeweils in Form gehalten und verhindert, dass sie die Wiesen erobern.
 

Störche suchen nach der Mahd nach Futter.

Im Oktober 2022 konnten wir in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsbetrieb der Stadt Mainz, der Stadt Mainz selbst und der „Sylvia und Hubert Schneider Gedenkstiftung für Natur- und Tierschutz“ ein Fledermausquartier im alten Pumphaus bei den Storchenwiesen fertigstellen. Die Einweihung ist für das Frühjahr 2023 geplant.
 

Im alten Pumphaus warten Hohlsteine darauf, als Fledermausquartier zu dienen. Die Steine wurden danach von uns am Gemäuer aufgehängt.

Auch bei der Reaktivierung unser Amphibienteiche haben wir einen großen Schritt gemacht. Wir haben einen Brunnen bohren lassen, der notwendig ist, um unsere Teiche dauerhaft mit Wasser zu versorgen. Leider führen die immer trockener und heißer werdenden Sommer dazu, dass die Teiche schnell austrocknen und durch Regenwasser nicht mehr ausreichend aufgefüllt werden können.
 
Bis zur Auflösung des Wasser- und Bodenverbandes konnten die Teiche aus der Wasserversorgung dieses Verbandes gespeist werden, der ursprünglich der Bewässerung der landwirtschaftlichen Flächen in der Rheinaue diente. Nun ist dies nicht mehr möglich, und so müssen wir mit einem eigenen Brunnen für Wasser sorgen. Bald werden wir die Brunnen an die Teiche anschließen. So können wir Fröschen, Molchen, Libellen und vielen anderen Tieren wieder eine Heimat geben.
 

Ein Brunnen wird gebohrt um unsere Teiche im Sommer mit Wasser zu versorgen.

Eine Libelle sonnt sich an unserem Amphibienteich.

Für den Bau des Brunnens und die Anbindung an die Teiche sind erhebliche finanzielle Mittel notwendig, weshalb wir uns über entsprechende Spenden freuen, die uns bei der Finanzierung helfen.