Jahresbericht 2021: Mainzer Sand

Der Arbeitskreis Umwelt Mombach betreut bereits seit vielen Jahren den Mainzer Sand, der als Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiet höchsten Naturschutz auch auf europäischer Ebene genießt. Um dieses einzigartige Gebiet, zu dem auch das Mombacher Oberfeld gehört, zu erhalten, braucht es viele Pflegemaßnahmen. Eine bedeutende Zahl der notwendigen Arbeitseinsätze wird durch den Arbeitskreis geleistet.

Schutzmaßnahme im Mainzer Sand – Bilder: Jürgen Weidmann

Im Jahr 2021 führte der Arbeitskreis Umwelt im Rahmen der Pflege des Mainzer Sandes insgesamt 41 Aktionen durch. Darunter waren acht größere Aktionen, bei denen sich an einzelnen Wochenenden jeweils viele ehrenamtliche Helfer zusammenfanden. Bei einem der Wochenendeinsätze pflanzten die Helferinnen und Helfer im Mombacher Oberfeld regionale Obstbäume. Durch die Pflanzung sollen die für das Gebiet typischen Obstbäume wieder angesiedelt und damit auch für die Zukunft als besondere Biotope erhalten werden.

Pflanzung regionaler Obstbäume im Mombacher Oberfeld – Bilder: Jürgen Weidmann

Darüber hinaus versucht der Verein, auf den betreuten Flächen die typischen Arten des Mainzer Sandes zu fördern. Das Mombacher Oberfeld ist die Heimat mehrerer einheimischer Orchideenarten. Dort kommen unter anderem die Bocksriemen-Zunge und die Pyramiden-Hundswurz vor. Zusätzlich zu den Orchideen gibt es im Mombacher Oberfeld weitere seltene Pflanzenarten wie die Karthäuser-Nelke, die Sandstrohblume und das Große Windröschen.

Bocks-Riemenzunge – Bild: Kristoffer Braun

Pyramiden-Hundswurz – Bild: Kristoffer Braun

Purpur-Knabenkraut – Bild: Kristoffer Braun

Rotes Waldvöglein – Bild: Kristoffer Braun

Im Rahmen der Pflegemaßnahmen im Mainzer Sand schützt der Arbeitskreis Umwelt im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz seltene Arten wie die Sand-Radmelde und das Nadelröschen. Zudem werden Arten bekämpft, die die seltenen Pflanzen und Biotope des Mainzer Sandes bedrohen. Zu diesen Arten gehört insbesondere das Land-Reitgras, das dichte, geschlossenen und hochwachsende Bestände bildet und so den seltenen Licht und Wärme liebenden Pionierpflanzen den Lebensraum nimmt. Auch Robinien werden zurückgedrängt. Diese Baumart besitzt die Fähigkeit, Stickstoff im Boden anzureichern, der als Dünger dient. Dies wiederum gefährdet viele der seltenen Pflanzen, die nur in nährstoffarmen Biotopen überleben können.

Pflegemaßnahme Nadelröschen im Mainzer Sand – Bilder: Jürgen Weidmann

Diese vielfältigen Aktionen sind nicht alleine zu stemmen. Unterstützung erhält der Verein durch Partnerschaften mit anderen Naturschutzorganisationen und vielen freiwilligen ehrenamtlichen Helfern, denen die Natur am Herzen liegt. Darüber hinaus ist die Unterstützung durch die Stadt Mainz und das Land Rheinland-Pfalz ein wichtiger Baustein für die Tätigkeit des Arbeitskreises. Dazu kommen verschiedene Stiftungen und viele Grundstückseigentümer, die den Verein oder der Stadt Mainz ihre Flächen für die Pflege zur Verfügung stellen.

Pflegemaßnahme im Mainzer Oberfeld – Bilder: Jürgen Weidmann

Insgesamt betreut der Arbeitskreis Umwelt ca. 4 Hektar direkt als Verein und noch weitere Flächen in Zusammenarbeit mit der Stadt Mainz.

Der Mainzer Sand braucht – als europaweit einzigartiges Gebiet – auch weiterhin dauerhaft Schutz, Pflege und viele Freunde. Dafür engagiert sich der Arbeitskreis Umwelt sehr gerne auch in Zukunft. Der Verein freut sich immer sehr, wenn weitere Personen die Tätigkeit aktiv unterstützen. Dies ist auf mehreren Wegen möglich. Zum einen kann bei Aktionen vor Ort tatkräftig mitgeholfen werden. Darüber hinaus können dem Verein Flächen im Oberfeld verkauft oder zur Pflege überlassen werden. Zum anderen kann auch finanziell mit einer Spende unterstützt werden.