Gemeinsame Presseerklärung des Arbeitskreises Umwelt Mombach und des NABU Mainz und Umgebung
Die umgehende Umsetzung der seit langem vorhandenen Pläne für das Mombacher Unterfeld und Rheinufer fordern der NABU Mainz und Umgebung und der Arbeitskreis Umwelt Mombach in einer gemeinsamen Erklärung.
Ziel der beiden Naturschutzvereine ist die baldige und nachhaltige Beruhigung der Situation im Gebiet durch die Trennung der verschiedenen Nutzungen im Mombacher Unterfeld. Der Landschaftsplan der Stadt Mainz und der Flächennutzungsplan sehen für das Gebiet verschiedene Zonen mit unterschiedlicher Nutzungsintensität vor.
Im Bereich, der durch den Winterdamm, den Sommerdamm und die Stadtgrenze umrissen ist, sehen die Pläne ruhige Naherholung wie spazieren Gehen und Radfahren vor. Wesentliches Ziel ist die Schaffung auentypischer Wiesen und die Verlagerung anderer Nutzungen in angrenzende Gebiete.
„Im Einklang mit den Plänen, sehen wir die wichtigste Voraussetzung für eine baldige Verbesserung der Situation in einem Konzept zur Verlagerung der wenigen im Bereich zwischen den Dämmen noch vorhandenen ungeregelten Kleingärten“, sagt Christian Henkes, Vorsitzender des NABU. „Die Verlagerung in Richtung Süden soll durch Grundstückstausch allen Nutzern die gewohnte Betätigung ermöglichen. Die Flächen des Kleingartenvereins sollten dabei an Ort und Stellen bleiben“, ergänzt Jürgen Weidmann vom Arbeitskreis.“
„Der Bereich zwischen den Dämmen ist ein wichtiger Lebensraum für Störche, Fledermäuse, Amphibien und andere Arten“, betont Weidmann. Angesichts des Klimawandels und des dramatischen Artensterbens müssen Gebiete wie dieses unbedingt geschützt werden“, ergänzt Henkes.
Im Bereich zwischen Winterdamm und dem Bahndamm sehen die Pläne die Naherholung und u.a. Freizeitgärten vor. In diesen Bereich könnten die Gärten verlagert werden. Der Natur vorbehalten sind hier nur Flächen entlang der Gräben in denen die Krottenbach fließt.
„Eine Entzerrung der Flächen und eine Konzentration der verschiedenen Nutzungen in räumlich getrennten Arealen bietet auch gute Möglichkeiten die Infrastruktur für die Freizeitnutzung der Grundstücke zu optimieren“ betont Henkes.
„Im Hinblick auf die Situation im Naturschutzgebiet Mombacher Rheinufer fordern wir die Durchsetzung der dort geltenden Bestimmungen“, fordert Weidmann. „Das bedeutet insbesondere für die Sommermonate die Durchsetzung des Wegegebots, sowie der Verbote in diesem geschützten Biotop zu lagern, zu zelten und Feuer zu machen,“ betont Henkes.
Kurzfristig muss dies aus Sicht der Vereine durch häufige, nachhaltige strafbewehrte Kontrollen geschehen. Langfristig müssen Maßnahmen umgesetzt werden, die einen Zutritt zum Gebiet nur in der vorgesehenen Form erlauben. Hier ist u.a. die Wieder-Öffnung des am Kreuzerhof endenden alten Rheinarms zu nennen, die bereits 1992 in einem ersten Pflege- und Entwicklungsplans diskutiert wurde. Dies würde das Naturschutzgebiet am Rheinufer beruhigen.