Im Rahmen einer unserer regelmäßig stattfindenden Führungen in Kooperation mit der VHS Mainz hatten wir kürzlich die Gelegenheit, interessierten Naturfreundinnen und Naturfreunden den besonderen Lebensraum des Mainzer Sandes näherzubringen. Dieses Gebiet, das in seiner Ausprägung europaweit einmalig ist, bietet faszinierende Einblicke in die Wechselwirkungen zwischen Geologie, Klima, Flora und Fauna – direkt vor unserer Haustür.

Entstehung, Geschichte und Gefährdung
Zu Beginn der Führung erfuhren die Teilnehmenden Spannendes über die Entstehung der Kalkflugsande, die während der letzten Eiszeit durch starke Winde aus den kiesreichen Flussniederungen des Rheins auf die höher gelegenen Flächen transportiert wurden. Dieser nährstoffarme, trockene Sandboden bildet heute die Grundlage für einen außergewöhnlichen Trockenlebensraum mit zahlreichen spezialisierten Arten.

Auch die Nutzungsgeschichte des Gebiets kam zur Sprache: vom militärischen Übungsgelände über geplante Bebauungen bis hin zum heutigen Naturschutzgebiet, das jedoch weiterhin unter Druck steht. Aktuelle Gefährdungen wie Nährstoffeinträge, Verbuschung und Freizeitnutzung machen deutlich, wie wichtig eine kontinuierliche Pflege und der Schutz dieser sensiblen Fläche sind.

Botanische Besonderheiten
Trotz der derzeit anhaltenden Dürreperiode, in der viele Pflanzen bereits verblüht oder noch nicht zur Blüte gekommen waren, konnten eine ganze Reihe seltener Arten beobachtet werden – darunter:
- Gelbe Sommerwurz
- Feldmannstreu
- Sand-Lotwurz
- Sand-Silberscharte
- Salomonsiegel
- Bocksriemenzunge
- Karthäusernelke
Diese und viele weitere Arten zeigen eindrucksvoll, wie gut an Trockenheit und Nährstoffarmut spezialisierte Pflanzen mit extremen Standortbedingungen zurechtkommen.

Tierische Bewohner – ein Blick unter die Oberfläche
Neben den botanischen Highlights gab es spannende Informationen zur Tierwelt zu entdecken. Besonders faszinierend war der Ameisenlöwe, dessen Larve mit ihrer selbst gegrabenen Fangtrichter-Falle viele Teilnehmer*innen in Staunen versetzte. Daneben wurde auf weitere typische Insektenarten des Sandrasens hingewiesen, die oft nur unter spezifischen Bedingungen überleben können.
Einladung zur nächsten Führung


Wer sich für den Mainzer Sand, die Tier- und Pflanzenwelt der Region oder unsere ehrenamtliche Arbeit im Bereich Naturschutz und Umweltbildung interessiert, findet weitere Informationen unter:
👉 www.akumwelt.de
Unsere nächste Führung findet am 05.07.2025 statt und führt zu den Storchenwiesen am Mombacher Rheinufer – einem weiteren ökologisch wertvollen Gebiet, das wir mit Ihnen gemeinsam entdecken möchten.
📌 Die Teilnahme ist über die VHS Mainz buchbar.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und Ihr Interesse!