EU stoppt sechsspurigen Ausbau der A 643 – Erfolg für den Mainzer Sand

Die EU-Kommission hat dem geplanten sechsspurigen Ausbau der A 643 durch den Mainzer Sand und den Lennebergwald eine klare Absage erteilt.
Für den Ausbau wäre eine Zustimmung der EU zwingend erforderlich gewesen, da die Trasse durch geschützte Natura 2000-Gebiete führt

Die Autobahn A 643 führt mitten durch das NSG Mainzer Sand – Bild: Jürgen Weidmann

Begründung der EU

In ihrer Stellungnahme nennt die EU-Kommission mehrere Gründe für die Ablehnung:

  • Unzureichende FFH-Verträglichkeitsprüfung
  • Mangelhafte Alternativenprüfung
  • Nicht ausreichende Ausgleichsmaßnahmen

Stattdessen plädiert die Kommission für die 4+2-Alternative – also vier reguläre Spuren mit zeitweiser Nutzung des Seitenstreifens sowie einer Geschwindigkeitsbegrenzung.

Die Küchenschelle eine der seltenen und geschützen Arten des Maizer Sandes – Bild: Jürgen Weidman

Übereinstimmung mit den Forderungen des Bündnisses

Diese Position deckt sich vollständig mit den Argumenten, die das Bündnis „Nix in den (Mainzer) Sand setzen“ seit Jahren vertritt.
Der Arbeitskreis Umwelt Mombach e.V. ist Mitinitiator und treibende Kraft in diesem Bündnis.
Unser Ziel ist seit Beginn klar: Schutz der europaweit einzigartigen Natur – gerade in Zeiten der Klimakrise.

Nächste Schritte:

Das Bündnis fordert, das aktuelle Planungsverfahren einzustellen. Vorrang haben nun:

  1. Fertigstellung bestehender Autobahnprojekte in der Region (A 66, A 60).
  2. Ersatzneubau der maroden Vorlandbrücke – ohne Flächen im Mainzer Sand zu zerstören
Wiedehopf Bewohner des Mainzer Sands- Bild: Heribert Blankenheim

Ein starkes Zeichen für den Naturschutz

Diese Entscheidung zeigt: Naturschutz wirkt, wenn wir gemeinsam und beharrlich dranbleiben.
Wir werden auch künftig alles daran setzen, den Mainzer Sand und seine wertvollen Lebensräume zu bewahren.

Rotes Waldvöglein eine der Orchideen des Mainzer Sandes – Bilder: Kristoffer Braun